Grundausbildung 2013
Wenn es brennt, zählt jede Sekunde. Im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen. Um dies zu gewährleisten, ist eine umfangreiche Ausbildung erforderlich. 21 angehende Feuerwehrangehörige aus dem Landkreis Ludwigsburg haben in den vergangenen Wochen ihre Grundausbildung bei der Feuerwehr Marbach absolviert. Dabei haben sie das Handwerkszeug für die Brandbekämpfung und die technische Hilfeleistung gelernt.
Die sechswöchige Grundausbildung begann am 10. September 2013 und endete am 19. Oktober 2013 mit der Abschlussprüfung. Während dieser Zeit wurde der Feuerwehrnachwuchs in der Theorie und Praxis umfangreich geschult. Jeweils dienstags und donnerstags abends sowie samstags fand die Ausbildung statt. Insgesamt umfasst der Lehrgang 84 Stunden.
Zur Grundausbildung einer Feuerwehrfrau bzw. eines Feuerwehrmanns gehört auch ein 20-stündiger Kurs in Erster Hilfe. Thorsten Fritz vom DRK Steinheim unterrichtete mit weiteren Ausbildern die Grundlagen der Versorgung von Verletzten. Hierzu gehört das Ansprechen der Person, Anlegen von Verbänden, stabile Seitenlage und die Herz-Lungen-Wiederbelebung mit Unterstützung eines Defibrillators. Außerdem wurde die patientengerechte Rettung aus Unfallfahrzeugen geübt.
Nach den rechtlichen Grundlagen des Feuerwehrdienstes und der Theorie über Verbrennungsvorgänge und die richtige Wahl der Löschmittel stand eine umfangreiche praktische Ausbildung der Löschangriffe auf dem Programm. Bei mehreren Übungsterminen wurden der dreiteilige Löschangriff sowie die Wasserentnahme aus offenen Gewässern wie dem Neckar geübt. Nach und nach kamen weitere Besonderheiten wie die Vornahme von B-Rohren mit einer Durchflussmenge von 400 Litern pro Minute und Schaumrohren zur Bekämpfung von Flüssigkeitsbränden dazu. Außerdem wurde der Einsatz von tragbaren Leitern und der Umgang mit Feuerlöschern gelehrt und in der Praxis trainiert.
Ein weiterer Ausbildungsblock beinhaltete die technische Hilfeleistung nach Verkehrsunfällen. Die Lehrgangsteilnehmer lernten hierbei, wie eine eingeklemmte Person schonend aus dem Fahrzeug befreit werden kann. Geübt wurde darüber hinaus die Absicherung und Beleuchtung von Unfallstellen sowie die Absturzsicherung.
Am Ende der Ausbildung folgten die Knotenprüfung, ein schriftlicher Leistungsnachweis sowie eine praktische Prüfung. Unter den kritischen Augen der Ausbilder, Kommandanten und Zuschauer musste ein umfangreiches Einsatzszenario abgearbeitet werden. Dabei wurde angenommen, dass durch Brandstiftung Sperrmüll brennt und das Feuer auf ein angrenzendes Wohnhaus übergreift. Zwei Personen wird dabei der Fluchtweg über das Treppenhaus abgeschnitten. Abgelenkt durch die Rauchschwaden kommt es zu einem Verkehrsunfall, bei dem mehrere Personen im Fahrzeug eingeklemmt werden. Die Feuerwehranwärter bekämpften den Brand, retteten die Personen vom Balkon des Wohngebäudes und befreiten die Eingeschlossenen aus dem Unfallfahrzeug.
Die Lehrgangsleiter Lars Meyer und Wilfried Pribil überreichten den neuen Feuerwehrangehörigen im Anschluss an die Übung die Urkunden. Sie bedankten sich für das Engagement während der anstrengenden sechs Wochen. Jedoch ist die Grundausbildung erst der Anfang der Ausbildung. In Kürze folgen für den Feuerwehrnachwuchs mit dem Sprechfunk- und Atemsschutzlehrgang weitere Ausbildungen.
Die neuen Brandbekämpfer stammen nicht nur aus den Reihen der Jugendfeuerwehren. Auch Neueinsteiger, die bisher noch nichts mit der Feuerwehr zu tun hatten, waren unter den Teilnehmern. Jedes Jahr im Herbst wird dieser landkreisweite Lehrgang bei der Feuerwehr Marbach angeboten.
Die Grundausbildung mit Erfolg abgeschlossen haben:
Ulrich Ebner (Feuerwehr Erdmannhausen);
David Grüdl (Feuerwehr Freiberg);
Lars Klaski, Fabian Lux, Moritz Müller (alle Feuerwehr Großbottwar);
Marco Rörich, Kevin Schönek, Moritz Stiegler, Axel Autenrieth (alle Feuerwehr Oberstenfeld);
Michael Herold, Kai Schulz, Sebastian Wüst, Katja Holzwarth (alle Feuerwehr Pleidelsheim);
Tolga Aydin, Simon Keim, Dennis Kühbauch, Christina Pribil, Daniel Proß, Benedikt Schinzel, Yannik Specht, Nico Scheich (alle Feuerwehr Marbach)
Ausgebildet wurden die Teilnehmer von Lars Meyer, Wilfried Pribil, Veit Keim, Franz Oeynhausen, Jörg Laitenberger, Kommandant Alexander Schroth, Stefan Wachter und Wolfgang Bartetzko. Unterstützt wurden sie von Thorsten Fritz vom DRK Steinheim und weiteren Maschinisten der Feuerwehr Marbach. Die umliegenden Feuerwehren stellten ihre Löschfahrzeuge sowie Maschinisten für die praktischen Übungen zur Verfügung, dafür einen herzlichen Dank.