Ölschadenanhänger (ÖSA)
Technische Daten:
Aufbauhersteller: | Eigenbau |
Kennzeichen | LB-MA 131 |
Baujahr | 2007 |
Zul. Gesamtgewicht: | 550 Kg |
Verwendungszweck:
Umweltschutz und technische Hilfe bei Situationen, in denen Umweltgüter akut und erheblich von einer Schädigung bedroht sind, spielen im Feuerwehralltag eine wichtige Rolle. Denn die Feuerwehr ist die einzige Institution, die schnell, rund um die Uhr, mit entsprechend ausgebildeten Personal sowie mit den geeigneten Gerätschaften Schadensfälle oder gravierende Umweltschäden verhindern oder zumindest eindämmen kann.
Eines der vielen möglichen Szenarien stellt die Verschmutzung des Wassers durch Öl oder Kraftstoff dar. Dabei spielt es zunächst keine Rolle, ob der Ölschaden an Land oder auf dem Gewässer – hier: dem Neckar bzw. der Murr – auftritt. Es gilt nämlich stets, das bereits ausgelaufene Öl zu binden und weiteres Austreten zu verhindern.
Für den Schnelleinsatz bei größeren Ölschadensfällen, insbesondere auf Neckar und Murr, hat die Feuerwehr Marbach seit dem Jahr 2007 einen Spezialanhänger in Dienst gestellt. Bei dem Ölsperren−Anhänger, kurz ÖSA, handelt es sich um einen ehemaligen Leichtschaumgenerator, Baujahr 1962, der im Jahr 2006 von der EnBW Werkfeuerwehr Stuttgart übernommen wurde. Der Umbau des Anhängers erfolgte durch den Gerätewart der Feuerwehr Marbach. Zunächst wurden hierzu Aufbau und technische Gerätschaften entfernt. Anschließend wurde das Fahrgestell restauriert und einer Generalüberholung unterzogen. Eigenarbeit war auch beim Aufbau angesagt. Dieser wurde speziell den Bedürfnissen nach einer effektiven Einsatzabwicklung und sinnvollen Gerätschaften angepasst. So umfasst die Beladung zwei selbstschwimmende Ölsperren mit einer Länge von je 25 Metern inklusive dem erforderlichen Material zum Befestigen (vier Erdspieße, Flaschenzug, Befestigungsseile). Hinzu kommen zwei selbstschwimmende Ölsaugvliese mit einer Länge von fünf Metern.
Ein Abschnitt der transalpinen Ölleitung (TAL), die Rohöl zu Raffinerien und Tanklagern transportiert, verläuft über die Marbacher Gemarkung. Die Deutsche TAL GmbH ist für den Betrieb und die Verwaltung der TAL−Leitungen verantwortlich und arbeitet eng mit den örtlichen Behörden und Feuerwehren zusammen. Nicht zuletzt aus diesem Grund übernahm die Fa. TAL, Bereichsleitung Oberrhein, die Kosten für den Umbau des Anhängers.
Im Einsatzfall wird der rund 550 kg schwere Anhänger mit dem Löschfahrzeug oder dem Dekontaminations−Mehrzweck−Fahrzeug zur Einsatzstelle gezogen – meist mit letzterem Fahrzeug, da hier gleich ausreichende Mengen an Ölbindemittel mitgenommen werden können. Der Hänger wird im Bedarfsfall auch in der Überlandhilfe eingesetzt, beispielsweise wenn es zu Ölunfällen auf dem Neckar flussauf− oder abwärts von Marbach kommen sollte. Der Einsatz des ÖSA wird regelmäßig und mit Teilnahme von Vertretern der Deutschen TAL GmbH geübt